ÜBER MICH
LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK
Ich bin bin auf der Westseite des geteilten Berlin geboren, das Meer war weder schnell noch leicht zu erreichen. Fast 300 km Fahrtstrecke und zwei Grenzkontrollen bis zur Ostsee – zur Nordsee ist es noch weiter. Aber das war kein Grund, die Frühjahrs- oder Herbstferien nicht an Nord- und Ostsee zu verbringen und die Sommerferien in Italien. Es war Liebe auf den ersten Blick: in der Brandung toben, Sandburgen bauen, Muscheln, Steine und Holzstücke sammeln, Tiere beobachten...Wind, Wellen, dramatische Wolkenstimmungen...
LANDART
Später reiste ich an viele andere Strände in Albanien, Dänemark, England, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Katar, Spanien, Zypern und der Dominikanischen Republik. 2002 sah ich im Kino den preisgekrönten Dokumentarfilm „Rivers and Tides: Andy Goldsworthy Working with Time“ in dem gezeigt wird, wie der Künstler über die vier Jahreszeiten hinweg großartige Kunstwerke erschafft. Tief beeindruckt fing ich an, aus den Naturmaterialien, die ich am Strand fand, kleine Skulpturen zu bauen.
MIT OFFENEN AUGEN
Fotos meiner Skulpturen postete ich schließlich auf Instagram und fand dadurch nicht nur Gleichgesinnte, sondern auch diejenigen, die sich mit dem Müll am Strand und im Meer befassen. Die ihn sammeln und entsorgen, die Kunst aus Müll machen, die andere aufrütteln und die Welt ein Stück besser machen wollen. Das hat mir die Augen geöffnet. Vorher habe ich den Müll gar nicht wahr genommen und mir wenig Gedanken gemacht, mir schienen die Strände ziemlich sauber zu sein.
NURDLES
Aber nachdem mein Bewusstsein geschärft und in der Folge meine Augen weit offen waren habe ich den Müll überall gesehen. Mir war nie aufgefallen, wieviele Strohhalme und Flaschenverschlüsse herumliegen, ich hatte nicht die geringste Ahnung was Nurdles sind (für diejenigen, die es auch nicht wissen: Nurdles sind kleine Plastikstückchen, Kunststoffgranulat, der Grundstoff aus dem größere Plastikteile hergestellt werden und von dem jedes Jahr weltweit durch Unachtsamkeit Tausende Tonnen in der Natur landen). Man sieht nur, was man weiß – seitdem sehe ich überall am Strand Nurdles.
AUFRÄUMEN
Und ich fing nicht nur an, Plastikmüll zu sammeln und kleine Skulpturen daraus zu bauen, sondern ich befasste mich vor allem auch mit den zu Grunde liegenden Problemen. Was ich inzwischen herausgefunden habe ist erschreckend, unser aller Umgang mit Plastik bedroht massiv Pflanzen und Tiere und unsere eigene Existenz. Mit meinen Skulpturen und Aktionen möchte ich dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf die Plastikkrise zu lenken und den einen oder anderen dazu anregen, selbst aktiv zu werden nach dem Motto „Gutes tun und Spaß dabei haben.“
HOFFNUNG
Kleine Skulpturen aus am Strand gesammeltem Müll zu bauen macht Spaß und beschäftigt auch den Nachwuchs stundenlang, der meist mit Feuereifer dabei ist. Ihr findet hier vielerlei Anregungen, was ihr aus den Plastikteilen machen könnt und dazwischen harte Fakten, wie es um unsere Meere bestellt ist, und was ihr selbst damit zu tun habt, dass es so weit kommen konnte. Ich hoffe, ihr kümmert euch dann nicht nur darum, den einen oder anderen Strand aufzuräumen, sondern zieht eure Schlüsse daraus und erkennt im besten Fall, dass sich unser aller Lebensstil ändern muss. Und ihr fangt in eurem ganz normalen Alltag damit an, Plastik zu vermeiden und durch bessere Alternativen zu ersetzen.