SPLASHTRASH ART

Splashtrash Art besteht aus Plastikmüll, der aus Gewässern stammt... Meeren, Flüssen, Seen und Kanälen. Auf der Website von  Splashtrash International befindet sich die weltweit größte virtuelle Ausstellung von Splashtrash Art mit Kunstwerken von mehr als 260 Künstlern aus über 50 Ländern.

Hier findet ihr eine Auswahl meiner Werke; die Galerien sind jeweils einer Art von Plastikmüll zugeordnet, der sehr häufig an Stränden anzutreffen ist.

STROHHALME

STROHHALME

...einmal getrunken und dann ab in den Müll. Seit Juli 2021 sind sie wenigstens in der EU (fast) Geschichte, Herstellung und Import sind verboten, es dürfen nur noch Restbestände verkauft werden: Strohhalme aus Plastik. Sie gehören bisher zu dem an Meeresstränden am häufigsten gefundenen Plastikmüll.

GEISTERNETZE UND -SEILE

GEISTERNETZE UND -SEILE

...herrenlose Fischernetze und gekappte Leinen gelangen durch Unfälle und Stürme ins Meer oder werden dort achtlos entsorgt. Sie werden zur Gefahr für Meeresbewohner, die sich in ihnen verheddern und verletzen oder verenden. Im Laufe der Zeit zerfallen sie zu immer kleineren Teilen, Tiere halten sie für Nahrung, fressen sie und können verhungern, wenn ihr Verdauungssystem durch Plastik blockiert wird. Alleine der im Nordpazifik zwischen Kalifornien und Hawaii gelegene Müllstrudel "Great Pacific Garbage Patch" besteht zu 46 % aus Geisternetzen. Er hat eine Größe die ungefähr viereinhalb Mal der Fläche Deutschlands entspricht.

FISCHEREIGERÄT

FISCHEREIGERÄT

Rund 640.000 Tonnen Fischereigerät inklusive Geisternetzen und -seilen, Bojen, Fallen und Körben enden jährlich als Müll in den Meeren. Das sind etwa 10 Prozent des jährlichen Plastikeintrags in die Ozeane. Herrenlos herumtreibendes Fischereigerät kann nicht nur Meeresbewohner verletzen und töten sondern beschädigt auch den Meeresboden durch Abrieb und Abriss oder dadurch, dass es Meerespflanzen abdeckt.

EINWEGFEUERZEUGE

EINWEGFEUERZEUGE

Allein in Deutschland werden jedes Jahr etwa 160 Millionen Einwegfeuerzeuge aus Plastik verkauft. An Meeresstränden sind sie häufig zu finden. Innerhalb von rund zwei Wochen habe ich alleine 70 Stück in verschiedenen Stadien des Verfalls an Stränden der griechischen Insel Kefalonia gesammelt. Abgesehen von den Feuerzeugen, die verloren gehen oder nach Gebrauch achtlos in die Landschaft geworfen werden, gibt es bei uns bisher keine Möglichkeit die Materialien, aus denen die Feuerzeuge bestehen, zu recyceln. Einwegfeuerzeuge müssen über den Restmüll entsorgt werden und landen somit auf Deponien oder werden verbrannt. Es wird zwar an einem Aufbereitungsprozess und einem logistischen Konzept für das Sammeln der Feuerzeuge gearbeitet, aber selbst wenn das gelingt, sollten Einwegfeuerzeuge nach meiner Ansicht grundsätzlich verboten werden. Ich finde es rätselhaft, warum das mit der Verordnung, die seit dem 3. Juli 2021 bestimmte Einwegplastikprodukte in der Union verbietet, nicht bereits geschehen ist, denn die umweltfreundlichen Alternativen gibt es schon weit länger als hundert Jahre: wiederbefüllbare Feuerzeuge oder Streichhölzer (am besten aus Recyclingkarton).

FLASCHENDECKEL

FLASCHENDECKEL

Zu jedem einzelnen Deckel, den man am Strand findet, gehört auch eine Flasche, die in kleinere Teile zerfallen ist und den stabileren Deckel frei gegeben hat. Allein in Deutschland werden pro Jahr rund 17,4 Milliarden Einwegplastikflaschen inklusive Deckel verbraucht, das sind 2 Millionen in jeder Stunde. Aus gebrauchten Plastikflaschen werden danach keineswegs zu 100 Prozent neue Flaschen. Eine normale PET-Flasche enthält heute nur zu durchschnittlich einem Drittel Rezyklat. Ein Grund für den geringen Rezyklat-Anteil ist, dass die Qualität des Plastiks während des Recyclingprozesses leidet, gesundheitsschädliche Additive können nicht immer vollständig entfernt werden und das Material verfärbt sich gelb-braun. Eine neue PET-Flasche enthält also zu einem großen Teil Rohöl. Der Rest des Rezyklats wird für die Herstellung von minderwertigen Produkten wie Folien, Fleece-Pullis etc. verwendet; dieser Prozess nennt sich Downcycling. Eine von ÖKO-TEST in Auftrag gegebene Studie hat im Übrigen in 27 von 61 untersuchten Mineralwässern aus PET-Flaschen Mikroplastik gefunden.

PLASTIKSCHERBEN UND MIKROPLASTIK

PLASTIKSCHERBEN UND MIKROPLASTIK

Große Plastikteile zerfallen im Meer durch Wellenbewegung und Sonneneinstrahlung nach und nach in immer kleinere Teile bis sie zuletzt zu so genanntem sekundären Mikroplastik in einem Größenbereich von weniger als 5 Millimetern bis 1000 Nanometern zermahlen werden. Primäres Mikroplastik gelangt beispielsweise aus Peelings, Zahnpasta, Puder, Shampoos, Mascara, Lippenstiften, Sonnencremes oder Duschgels ins Meer, da es in Kläranlagen nicht vollständig herausgefiltert werden kann. Herausgefiltertes Mikroplastik verbleibt im Klärschlamm. Wird Klärschlamm als Dünger auf Äckern verteilt, gelangt auch das verbliebene Mikroplastik wieder in die Umwelt. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Einer Gruppe von Wissenschaftlern der Freien Universität Bozen und der Universität Triest ist es gelungen, aus nicht sortenreinem Mikroplastik, wie er in großen Mengen im Meer treibt, einen Dämmstoff herzustellen, der zur Wärmeisolierung und Schalldämmung verwendet werden kann. Grundlage für die Herstellung des Materials ist Kalziumkarbonat und ein Extrakt der Meeresalge Agar Agar, die das Mikroplastik in einem ökologisch unbedenklichen Verfahren binden. Einen Haken hat die Sache aber leider: Zur Zeit ist es noch nicht möglich, Mikroplastik effektiv und preiswert aus dem Meerwasser zu holen, aber sobald das gelingt, kann das Verfahren im großen Stil eingesetzt werden.

NURDLES

NURDLES

Nurdles sind Plastikpellets mit einem Durchmesser von 2 bis 5 Millimetern, der Grundstoff aus dem Plastikprodukte hergestellt werden. Nachdem sie produziert wurden, werden sie weltweit zu weiterverarbeitenden Betrieben transportiert. Dabei gehen immer wieder Nurdles verloren durch Unfälle (Frachtcontainer gehen über Bord) oder Unachtsamkeit (beim Be-, Um- und Entladen, in der Produktion, durch undichte Container). So gelangen sie in die Natur, und auch die auf Land verschütteten enden über Flüsse häufig im Meer. Es wird geschätzt, dass jährlich an die 230.000 Tonnen Plastikpellets in unsere Ozeane gelangen. Das sind Billionen Nurdles. Es kommt auf die Größe und die Plastikart an, aber man kann mit rund 50.000 Nurdles per Kilo rechnen, etwa 300 passen in einen Esslöffel. Nurdles sind gefährlich für Meeresbewohner, denn durch ihre Größe und häufig durchscheinende Farbe können sie wie Fischeier oder kleine Tiere wirken, werden also als Nahrung wahrgenommen. Die Pellets haben aber auch noch weiteren Einfluss auf unsere Ökosysteme: Sie können zum Beispiel am Strand gemischt mit dem Sand die Temperatur des Bodens und seine Durchlässigkeit verändern, es können sich schädliche Bakterien wie E.coli und Vibrionen auf ihnen ansiedeln oder sie nehmen Schadstoffe wie Insektizide oder giftige und krebsauslösende Chlorverbindungen auf.

FLIPFLOPS

FLIPFLOPS

Tests zeigen, dass Flipflops aus Kunststoff oft gesundheitlich bedenkliche Stoffe enthalten, die Hautreizungen verursachen können, krebserregend sind, erbgutverändernd oder auch fortpflanzungsschädigend. Das ist im Falle von Flipflops besonders problematisch, da man sie ohne Socken trägt. Über die nackten Fußsohlen gelangen die Schadstoffe leicht in die Haut, dazu erleichtern Schweiß und Sonnencreme es den fettlöslichen Stoffen zusätzlich, sich aus dem Plastik zu lösen und über die Poren in den menschlichen Körper einzudringen.

SPIELZEUG

SPIELZEUG

Wer Müll am Strand sammelt, findet es sehr häufig: Plastikspielzeug, oft kaputt, oft auch noch vollkommen intakt. Eine kurze Recherche ergibt, dass ein neues, sechsteiliges Set mit Eimer, Sieb, Harke, Schippe und zwei Förmchen schon für 1 Euro zu haben ist. Bei diesen Preisen kümmert es offensichtlich viele Eltern nicht, wie haltbar die Sachen sind oder ob etwas davon verloren geht. Die gefundenen Spielzeuge, die noch intakt sind, gebe ich einem örtlichen Kindergarten. An manchen Stränden gibt es inzwischen auch Boxen, in die Strandbesucher Spielzeuge legen können, die sie nicht mit nach Hause nehmen möchten oder die sie gefunden haben. Andere Strandbesucher können sie dort für den Tag ausborgen. Das ist eine großartige Idee… der Müllberg aus Plastikspielzeug könnte um vieles verkleinert werden, wenn Urlauber Strandspielzeug nur ausborgen und nicht selbst welches kaufen würden.

DRIFTCLOTH

DRIFTCLOTH

DriftCloth ist Stoff, der im Meer umhergetrieben ist und eindeutige Spuren dieser Reise davongetragen hat. Gewebe aus Baumwolle, Leinen und anderen Naturmaterialien wird eines Tages verrotten, aber Stoffe aus Kunststoff bzw. der Kunststoffanteil in Mischgeweben löst sich nicht auf, sondern zerfällt immer weiter bis nur noch Mikrofasern übrig bleiben. Laut der im April 2021 veröffentlichten, vom NABU in Auftrag gegebenen Studie „Sekundärrohstoffe in Deutschland“ hat sich die globale Bekleidungsproduktion zwischen 2000 und 2014 verdoppelt. Das Textilaufkommen (Bekleidung, Heim- und Haustextilien) pro Kopf in Deutschland belief sich 2018 auf rund 21,5 kg. Jeder Deutsche kaufte durchschnittlich 60 Kleidungsstücke pro Jahr und trägt sie nur noch halb so lange wie 15 Jahre zuvor. Es ist Zeit, über unser Konsumverhalten nachzudenken: nicht jedem Fast-Fashion-Modetrend hinterherlaufen; klassische Kleidungsstücke in guter Qualität kaufen, an denen man lange Freude hat; Kleidung reparieren; Kleidung selbst ändern oder vom Schneider ändern lassen.

QUELLEN/LINKS

Strohhalme
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/einwegplastik-wird-verboten-1763390
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32019L0904&from=DE

Geisternetze und -seile
https://www.nature.com/articles/s41598-018-22939-w 

Fischereigerät
https://www.greenpeace.org/usa/news/new-greenpeace-report-reveals-ghost-gear-contribution-to-plastic-pollution/

Einwegfeuerzeuge
https://www.dbu.de/projektdatenbank/34829-01/
https://www.br.de/radio/bayern1/inhalt/experten-tipps/umweltkommissar/streichhoelzer-feuerzeug-oekologisch-100.html

Flaschendeckel
https://www.nationalgeographic.de/10-erschreckende-fakten-uber-plastik
https://utopia.de/ratgeber/pet-recycling-diese-4-fakten-solltest-du-kennen/
https://www.wissen.de/recycling-von-der-einweg-flasche-zum-neuen-produkt
https://www.duh.de/mehrweg-klimaschutz0/einweg-plastikflaschen/
https://www.bund.net/themen/chemie/achtung-plastik/schadstoffe-in-plastik/
https://www.oekotest.de/essen-trinken/-Mikroplastik-in-Mineralwasser-Teile-aus-Plastikflaschen-landen-im-Getraenk-_11269_1.html

Plastikscherben und Mikroplastik
https://www.bund.net/meere/mikroplastik/

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2214993721000294?via%3Dihub
https://www.scinexx.de/news/technik/daemmstoff-aus-marinem-mikroplastik/


Nurdles
https://www.nurdlehunt.org.uk/the-problem.html

Flipflops
https://www.oekotest.de/kosmetik-wellness/TUeV-warnt-Oft-Schadstoffe-in-Flip-Flops-_10733_1.html

Spielzeug
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/spielzeug/spielzeug-ohne-schadstoffe-das-sollten-sie-beim-spielzeugkauf-beachten-6911

DriftCloth
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/konsumressourcenmuell/2104-22-ifeu-studie-sekundaerrohstoffe_in_deutschland.pdf

Schon gewusst?
https://initiative-frosch.de/richtiges-recycling-falsches-recycling/

https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/deutsche-umwelthilfe-warnt-vor-verbrauchertaeuschung-mit-recyclingmaterial-aus-produktionsabfaellen/






  


 

 



 


 
 

 

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