DER KONSUMIST
Das Kunstwerk Der Konsumist besteht zum größten Teil aus Gegenständen, die ich auf der Straße gefunden habe – Dinge, die andere weggeworfen oder verloren haben.
Im Zentrum steht ein beschädigtes, mit rotem, samtartigen Stoff bezogenes Doppelherz aus Styropor, gefunden kurz nach dem Valentinstag auf einer Straße in Thessaloniki. Darauf zwei Funde von Berliner Straßen: eine grinsende Horrorclownmaske, und ein kaputtes Prinzessinnendiadem aus Plastik, das glitzert, aber einen wichtigen Teil – das zentrale und größte blaue Herz an der obersten Zacke – verloren hat. In den Spitzen der Herzen befinden sich silbern glitzernde Dollarzeichen aus Plastik, gewonnen an einer Losbude auf einem Jahrmarkt.
Der Titel macht klar: Hier geht es um eine Figur, deren Identität aus vergänglichen, oberflächlichen Dingen besteht – aus dem, was schnell gekauft, gezeigt und ebenso schnell entsorgt wird.
Der Konsumist thematisiert unsere Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Alle verwendeten Objekte sind billig produziert und kurzlebig. Trotzdem stehen sie symbolisch für große Themen unserer Zeit: Liebe (das Doppelherz), Schein und Täuschung (die Clownsmaske), Kindheitsideale und Schönheitswahn (das Diadem) sowie das Streben nach Reichtum (die Dollarzeichen).
Das Werk zeigt, wie sehr unser Alltag von Konsum geprägt ist – und wie schnell vermeintlich wertvolle Dinge zu Müll werden. Es wirft die Frage auf, was wirklich wichtig ist: echter Wert oder nur glänzende Oberfläche?
Der Konsumist will zum Nachdenken darüber anregen inwieweit Konsum nicht nur äußere Lebensbereiche prägt, sondern auch innere Haltungen, Wünsche und Wertvorstellungen beeinflusst. Was sagen die Dinge, die wir kaufen, tragen und dann wieder wegwerfen, über uns selbst aus? Und wer sind wir in einer Welt, in der fast alles käuflich – aber kaum etwas beständig – ist?