THIS BABY IS NOT HAVING A BALL

Puppe, Ball und Blüte für dieses Werk habe ich 2024 an verschiedenen Stränden der griechischen Insel Kefalonia gefunden.

This Baby is not having a ball

Der Titel „This Baby is not having a Ball“ spielt mit mehreren Bedeutungen. Wörtlich bedeutet er, dass dieses Baby keinen Ball hat – es kann nicht spielen, weil sein Ball zerstört ist. Gleichzeitig bedeutet die englische Redewendung „having a ball“ Spaß haben – und genau der fehlt hier.

Die Babypuppe kann nur noch auf einem Auge sehen, sie ist – wie der Ball und die künstliche Blüte – beschädigt. Das Werk erzählt von einer kaputten Welt mit ungewissem Zukunftsausblick. Der Körper der Puppe wird zum Symbol des gegenwärtigen Zustands der Gesellschaft und des Planeten: halb blind und überschwemmt von künstlichen Dingen, die nur begrenzt verwendbar sind und doch ewig halten.

Die Puppe steht auch für eine Generation, deren Aussichten von Krisen geprägt sind. Sie sitzt – obwohl selbst eigentlich ein Symbol für Unschuld und Zukunft – buchstäblich im Müll vergangener Entscheidungen. Sie hat keinen Ball, keine Freude, keine Perspektiven, sondern ruht in den Trümmern unserer Gegenwart. Dabei umklammert sie eine verblichene Blüte, die den Versuch des Menschen verkörpert, Lebendiges künstlich zu simulieren – mit unbeabsichtigter Konsequenz: ewig haltbar und doch nicht mehr zu verwenden.

Vermeintlich für immer im Meer verschwunden, kommen die Dinge zu uns zurück und suchen uns heim.
Plastikmüll in den Weltmeeren ist ein kollektiver Abdruck menschlicher Lebensweise. Das Meer wird zur verbindenden Fläche, über die sich unser Konsumverhalten global verteilt.

Goldener Ball am Xi-Strand/Kefalonia.


Babypuppe am Koutala-Strand/Kefalonia.


Babypuppe am Koutala-Strand/Kefalonia.


Babypuppe am Koutala-Strand/Kefalonia.


 

TrashmaidBerlin